VON DER WIEGE IN DEN SARG UND ZURÜCK
Österreich
kämpft
seit
Jahrzehnten
immer
mit
denselben
Themen,
Problemen
und
ausbleibenden
Lösungen.
Dazu
zählen
der
Pflegesektor,
der
sogar
nach
der
Pandemie
trotz
Lippenbekenntnissen
immer
weiter
zu
einer
Baustelle
wird,
dazu
gehört
auch
das
Schul-
wesen, das unter chronischem Lehrer- und Pädagogenmangel leidet.
In
diesem
Bogen
spannt
sich
auch
die
Problematik,
dass
Bewegungsarmut
zu
Folgekrankheiten
führt,
die
den
Sozialstaat
sehr
viel
Geld
kosten.
Aber
anstatt
bereits
in
der
Frühpädagogik
mehr
Geld
dahin
zu
investieren,
dass
die
Kleinsten
bereits
Bewegung
zum
Alltag
und
zur
Gewohnheit
machen,
wird
es
bevorzugt
in
den
Ausbau
der
digitalen
Kompetenzen investiert. Eine Momentaufnahme …
ACHTUNG! Dieser Artikel enthält folgende Ausdrücke:
„Animieren statt reanimieren“ sollte das Motto im Pflegeheim heißen!
Für den Fachbegriff „vorzeitig sterben“ habe ich noch keine Definition gefunden.
Der
Gesundheitszustand
von
österreichischen
Pflegeheimbewohnern
ist
alarmierend:
Laut
einer
Untersuchung
des
Instituts
für
Pflegewissenschaften
der
MedUni
Graz
haben
sie
im
Vergleich
zu
den
Niederlanden
und
Großbritannien
die
höchste
Adipositas-Rate,
70
Prozent
haben
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Diese
chronische
Erkrankungsform
hat
direkt
mit
der
Bewegungsarmut
eines
Lebens
zu
tun.
Als
ein
mögliches
Maß
der
Veranschaulichung
dient
der
BMI.
Das
ist
der
Body
Mass
Index,
um
Über
-,
Unter-,
oder
Normalgewicht
zu
eruieren.
Aufgrund
dieser
Messgröße
hat
man
festgestellt,
dass
weit
über
den
internationalen
Durchschnitt
die
Pflegeheimbewohner
in
Österreich
mit
17,1%
adipös
sind.
Das
mag
natürlich
einerseits
an
der
köstlichen
österreichischen
Küche
liegen,
viel
mehr
ist
dieser
Umstand
aber
der
Bewegungsarmut
auch
in
fortgeschrittenem
Alter
geschuldet.
Wie
Sie
ihren
BMI
errechnen
können?
Ganz
einfach:
Gewicht
durch
Körpergröße
zum
Quadrat.
(Quadrat?
Das
ist
Körpergröße
x
Körpergröße!)
Als
Normalgewicht
gilt
ein
BMI
<
25!
Viel
Vergnügen beim Rechnen!
Österreich
ist
damit
in
dieser
Altersgruppe
nicht
nur
BMI-
Weltmeister,
sondern
es
stellte
sich
insgesamt
ein
relativ
schlechter
Gesundheitszustand
bei
den
Pflegeheimbewohnern
laut
den
verwendeten
Daten
aus
einer
internationalen
Studie
zur
Häufigkeit
von
Erkrankungen
und
Pflegequalität
heraus:
So
hatten
die
österreichischen
Teilnehmer
im
Mittel
fünf
Erkrankungen,
die
Pflegeheimbewohner
in
den
Niederlanden
drei
und
jene
in
Großbritan-
nien
zwei.
Die
Arten
der
Erkrankung?
Das
sind
in
erster
Linie
Herz-
Kreislauf
Erkrankungen
und
Erkrankungen
des
Bewegungs-
und
Stützapparates.
Unbestritten
ist,
dass
Mobilität
eine
wichtige
Voraussetzung
für
Gesundheit
und
Wohlbefinden
im
Alter
ist.
Der
Schwund
der
Skelettmuskulatur
und
die
damit
verlorenen
funktionellen
Kapazitäten
sind
nicht
eine
unvermeidliche
Folge
des
Alterns,
sondern
bedingt
durch
die
nachlassende
körperliche
Aktivität.
Damit
einher
geht
natürlich
auch
die
Unabhängigkeit
der
betagten
Bevölkerung
und
damit
ein
selbst
bestimmtes
Leben.
Und
wer
möchte
dieses
nicht
so
lange
wie
möglich
haben?
Die
Zahlen
jedoch
sprechen
eine
andere
Sprache:
ein
viel
zu
hohes
Körpergewicht
führt
offenbar
in
allen
drei
in
der
Studie
vertretenen
Ländern
zu
einer
früheren
Aufnahme
in
Pflegeheime.
Liegt
es
nur
an
der
Motivation,
dass
Bewegung
oft
im
hohen
Alter
vernachlässigt
wird?
Sicherlich
-
aber
nur
zu
einem
Teil,
denn
schon
leichte
bis
moderate
Aktivitäten
wie
Spaziergänge
können
das
Wohlbefinden
steigern
und
den
Gesundheits-
zustand vielleicht nicht verbessern, aber verhindern, dass die Lebensqualität weiter sinkt …
Und
wo
sind
die
Studien,
die
beweisen,
dass
vorzeitige
Todesfälle
durch
Bewegung
verhindert
werden
können?
Hier:
Veröffentlicht
im
Fachmagazin
"British
Journal
of
Sports
Medicine",
besagt
eine
Studie,
dass
75
Minuten
moderate
Bewegung
pro
Woche
-
also
weniger
als
elf
Minuten
pro
Tag
-
einen
von
zehn
vorzeitigen
Todesfällen
verhindert,
weil
Bewegung
das
Risiko
für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Krebs
und
andere
schwere
Krank-
heiten
senkt.
Das
sitzt!
Und
es
sollte
zu
sportlicher
Betätigung
animieren!
Noch
eine
Zahl
belegt
dies
eindrucksvoll:
Das
Risiko
für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
war
in
diesem
Fall
um
17 Prozent und das Krebsrisiko um sieben Prozent gesenkt.
Wenn
Sie
aber
zu
der
Gruppe
an
Inaktiven
gehören,
die
sich
bis
dato
überhaupt
nicht
bewegt
haben
oder
körperlich
betätigt
haben,
oder
sportlich
unterwegs
sind,
dann
gibt
es
eine
noch
bessere
Nachricht:
Bei
Menschen,
die
sich
bisher
wenig
bis
gar
nicht
bewegen,
können
elf
Minuten
Bewegung
pro
Tag
das
Risiko
vorzeitig
zu
sterben
der
Studie
zufolge
sogar
um
23
Prozent
senken.
Für
den
Begriff
„vorzeitig
sterben“
habe
ich
noch
keine
wissenschaftliche
Erklärung
oder
Definition
gefunden,
ich
gehe
aber
davon
aus,
dass
dies
durch
Berechnung
erfolgt,
die
vergleichend
Belastungen
wie
Bewegungsarmut
auf
die
Dauer
eines Lebens umlegt und statistisch- mathematisch kalkuliert.
Erstaunlicherweise
bringen
die
letzten
Jahre
-
und
das
ist
nicht
nur
der
Corona
Pandemie
geschuldet
-
immer
weitere
wissenschaftliche
Erkenntnisse
bezüglich
Bewegung
und
Bewegungsarmut,
aber
gleichzeitig
leiden
auch
immer
mehr
Menschen
unter
Fettleibigkeit.
Das
ist
eine
Schere,
die
nicht
an
der
Wissenschaft
liegt,
denn
Erkenntnisse
gibt
es
ja
bereits
zuhauf.
Aber
wo
soll
und
kann
man
hier
den
Hebel
ansetzen
-
wo
beginnen?
"
Alles,
was
Sie
tun
müssen,
ist,
jeden
Tag
etwas
mehr
als
zehn
Minuten
Zeit
zu
finden"
,
sagt
Soren
Brage,
Experte
für
die
Epidemiologie
körperlicher
Aktivität
an
der
Universität
Cambridge.
"Und
Sie
müssen
für
diese
Art
von
Aktivitäten
nicht
einmal
ins
Fitnessstudio
gehen,
sie
sind
Teil
des
täglichen
Lebens."
Als
Alltagstipp
für
mehr
Bewegung
empfiehlt
er,
auf
dem
Weg
in
die
Arbeit
an
einer
früheren
Bushaltestelle
auszusteigen
-
oder
mit
dem
Fahrrad
zu
fahren.
Wem aber ist das nicht schon längst bekannt?
Ernährungsgewohnheiten
sind
maßgeblich
für
Übergewicht
verantwortlich.
Nur
bei
den
Senioren?
Nein!
Vor
allem
bei
Kindern
und
Jugendlichen.
Daneben
spielt
der
Hype
der
elektronischen
Medien
und
die
damit
einhergehende
Bewegungsarmut
eine
große
Rolle
-
altbekannt.
Als
Aushängeschild
und
Schirmherr
von
Sportunion
versucht
Christoph
Sumann
mit
einem
bundesweiten
Förderprogramm
für
den
leistungsorientierten
Wettkampfsport
Kinder
zu
Bewegung
zu
animieren.
Alle
wissenschaftlichen
Ergebnisse
weisen
darauf
hin,
dass
Bewegung
und
Sport
im
Kindes-
und
Jugendalter
von
unmittelbarem
und
langfristigem
Nutzen
sind.
Regelmäßige
sportliche
Betätigung
im
Jugendalter
ist
ein
wesentliches
Element
der
psychischen
Gesundheit
und
Stabilität
der
Jugendlichen.
Außerdem
könnte
die
regelmäßige
sportliche
Betätigung
prägend
sein
für
einen
körperlich
aktiven
Lebensstil
im
Erwachsenenalter.
Das konstatiert Dr. Gert Mensink vom Robert Koch-Institut.
Anlässlich
der
Niederlage
ohne
Ski-WM
Goldmedaille
einer
ehemals
„führenden
Skination“
geht
Christof
Sumann
aber
noch
einen
Schritt
weiter:
„Einzelne
Vereine
bringen
immer
wieder
gute
Leistungssportler
hervor,
aber
in
der
breiten
Masse
fehlt
es.
Vor
allem,
wenn
ich
mir
Länder
wie
Norwegen
ansehe.
Bewegung
und
Sport
gehören
dort
zum
täglichen
Brot.
Umso
mehr
Menschen
im
Breitensport
aktiv
sind,
desto
mehr
schaffen
es
auch
in
den
Spitzensport“.
Österreich
hingegen
fällt
in
vielen
Sportarten
immer
weiter
zurück,
verliert
nicht nur in seiner Paradesportart den Anschluss an die Spitze.
In
dieser
Situation
muss
die
Bedeutung
von
Aktivität
und
Bewegung
wieder
präsent
gemacht
werden
-
eine
Wende
muss
eingeleitet
werden,
um
Kinder
und
Jugendliche
nicht
nur
für
zukünftige
Erfolge
fit
zu
machen,
sondern
im
Sinne
der
Volksgesundheit.
Angebote
gibt
es
eigentlich
ausreichend
-
geförderte
Modelle
in
der
Oberstufe
beispielsweise.
Oft
gibt
es
aber
das
Problem,
dass
den
jungen
Sportlern
die
Grundausbildung
zuvor
fehlt.
Wenn
man
dann
noch
einen
Schritt
weiter
geht,
fehlt
den
Kleinsten
bereits
der
Wille
und
die
Motivation
sich
zu
bewegen
oder
eine
Sportart
auszuüben.
Denn
der
schnelle
Erfolg
wie
bei
Computerspielen
stellt
sich
halt
auch
bei
der
beliebten
Sportart
Fußball
nicht
ein
-
Training
und
Üben
ist
notwendig.
Für
Training
braucht
man
Ausdauer,
mit
der
Ausdauer
kommt
der
Erfolg
und
das
Erlebnis.
Im
Zeitalter
der
Elektronik
ist
in
Intervallen
von
Minuten
dauernder
Erfolg
und
dessen
Bestätigung
vonnöten,
um
die
Aufmerksamkeit
von
Kindern
aufrecht
zu
erhalten.
Fehlt
die
Bestätigung,
verlieren
die
meisten
schnell
das
Interesse
-
es
wird
„
langweilig!
“
Da
ist
die
(von
mir
gehörte)
Meinung
eines
Volksschülers,
der
beim
Fußball-
spielen
kein
Tor
erzielen
konnte
und
deswegen
recht
frustriert
war,
hilfreich,
dass
selbst
Lionel
Messi
niemals
üben
musste,
um
so
gut
zu
werden.
Die
Ausreden
beginnen
also
schon
bei den Jüngsten … bis in`s Pflegeheim.
Lionel Messi mußte aber nicht üben …
Der Mürzer Oberland Naturpark-Triathlon gehört
zu den sportlichen Höhepunkten der Region. Hier
der Schwimmbewerb - olympisch über 1,5km.
Foto: der MÜRZPANTHER
Sport auszuüben kostet manchesmal auch große Überwin-
dung, beginnend beim Training. Aber es lohnt immer und man
kann auch gleichzeitig Vorbild für die Jugend sein!
Foto: der MÜRZPANTHER
Und am Schluss des Bewerbes kann man möglicher-
weise sogar noch stolz ein Siegerinterview geben.
Foto: der MÜRZPANTHER